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Frieden schaffen mit kaputten Waffen
Liebe Freundinnen und Freunde unseres Museums,
1982 starteten Robert Havemann und Rainer Eppelmann die Aktion „Frieden schaffen ohne Waffen“. Heute sind sie im Mainstream angekommen. Selbst eine Mehrheit der CDU/CSU Mitglieder stehen offensichtlich hinter dieser Parole. Für die stramm konservativen Mitglieder hat man allerdings nach einem tragfähigem Kompromiss gesucht. Ohne Waffen, das geht für einige der ewig Gestrigen auch heute noch gar nicht.
Deshalb haben unsere Verteidigungsminister*innen der letzten Jahre das Motto genial abgewandelt. Jetzt heißt es „Frieden schaffen mit kaputten Waffen“. Das läuft aufs Selbe hinaus und stellt alle zufrieden.
Beim Kampfpanzer Leopard 2 sind zum Beispiel nur 99 von 244 Panzern einsatzfähig und beim Transporthubschrauber NH 90 sind ganze 9 von 48 einsatzbereit!
Ich habe ja keine Ahnung von Kriegsführung, aber wäre es nicht effektiver und billiger, die störungsanfälligen Panzer und U-Boote einfach gleich an seine Feinde zu verticken.
Bergsdorf im Sommer
Liebe Freundinnen und Freund des Museums,
als Kurt und ich vor vierzig Jahren unsere erste Terrasse in Portugal anlegten, haben wir von Antonio, unserem Maurer etwas gelernt, Er konnte weder lesen noch schreiben dafür hat er aber sein Handwerk gut beherrscht. Er wusste, dass man bei größeren Flächen Dehnungsfugen anlegen muss, weil sonst der Beton reißt, wenn im Sommer die Temperatur steigt.
Inzwischen bröseln in Berlin die Stehlen vom Holocaustmahnmal. Nach Untersuchungen von mehreren Professoren aus Bauphysikalischen Instituten liegt das an der Erwärmung im Sommer. Wer hätte das gedacht. Der Beton dehnt sich dann aus und es entstehen Risse. Das Eis im Winter gibt den Säulen dann den Rest. Bei der Planung und Ausführung des Denkmals vor 10 Jahren konnte man das jedoch nicht vorhersehen. Aber die Erderwärmung schreitet unerbittlich voran und man hat von solchen Extremwetterlagen damals noch nichts ahnen können. Dabei hätte man nur die alten Ostexperten zu fragen brauchen, die es in diesem Landstrich sicher noch gibt. Die wussten genau, wer der größte Feind der DDR-Wirtschaft war, der Sommer, der Frühling, der Herbst und der Winter.
Bergsdorf an einem warmen Maientag
Liebe Gäste und Freundinnen der Kunst
Also ich bin EU-Skeptiker und gehe trotzdem zur Wahl. Aber schon am Gründungsmythos habe ich große Zweifel. Es erscheint mir eher unwahrscheinlich, dass eine phönizische Königstochter auf dem Rücken eines Stieres von Afrika nach Europa schwamm, auch damals gab es schon Boote. Seitdem sind viele Jahre ins Land gegangen und die Einigung kam voran. Wir können jetzt ohne Pass und Zollschranken durch Europa reisen und uns in allen Ländern wie zu Hause fühlen, weil wir von Grönland bis Sizilien überall einen Aldi finden, wo wir unseren gewohnten Käse kaufen können.
Aber wie das so ist, es wir nur gemeckert, weil die EU uns immer neue Vorschriften machen will. Da regen sich die Leute darüber auf, dass für Gurken und Radieschen die Euronorm eingeführt wurde. Ja, aber man muss doch irgendwie sicherstellen, dass die Gurken und Radieschen von Grönland bis Sizilien in dieselben Kästen passen. Und die Norm wurde doch nur zum Schutze des Verbrauchers eingeführt. Der könnte sich ja schließlich verletzen, wenn plötzlich eckige Radieschen auf dem Markt wären.
Wenn nicht’s läuft außer die Nase
Liebe Freundinnen und Gäste,
An manchen Tagen sollte man gar nicht erst aufstehen, da geht alles schief. Letzten Mittwoch war so ein Tag. Als erstes hatte ich einen Termin beim Zahnarzt. Ich habe einen Schneidezahn verloren. Mein Patenkind Gustaf (7 Jahre) meint zwar, der wächst wieder nach, aber ich hatte da so meine Zweifel. Also begab ich mich zu einem stadtbekannten Dentisten . Nachdem der Sadist mich ausreichend gequält hatte, präsentierte er die Rechnung. Für das Geld kaufen sich andere einen Porsche Cayenne!
Dann rief mich meine Mitarbeiterin Cristina Schulz an. Die Firma, die die Einladungskarten für die Saisoneröffnung druckt, hat zum fünften Mal Mist gebaut. Die Flyer sind immer noch nicht in Berlin. Na ja, so ist das mit den Internetfirmen, erst machen sie alle kleinen Druckereien kaputt und dann liefern sie nicht.